Denkmauer, zum Umfallen bereit ...

Post 01. Dezember 2013 By In 2013
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Der Ökonomie ist es (noch) nicht gelungen, einen objektiven Zusammenhang zwischen zwei Fakten herauszuarbeiten. So stellt 2012 das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) auf der einen Seite fest, dass die deutsche Mittelschicht dramatisch schrumpft. Auf der anderen Seite kommt der Armutsbericht der Deutschen Bundesregierung ebenfalls 2012 zu dem Ergebnis, dass sich das Vermögen der reichsten 10 % der Bevölkerung deutlich vergrößert hat. So ist in diesem Bericht zu lesen, dass 1993 diesen 10 % ca. 41 % des nationalen Gesamtvermögens gehörte. Bis zum Jahr 2011 war der Anteil bereits auf 67 %, Tendenz steigend, angewachsen. Vermutlich sind die Vermögenskonzentrationen noch weiter vorangeschritten, berücksichtigt man Hochrechnungen von Vermögenswerten, die sich in Steuerparadiesen „verstecken“. Schaut man in andere Länder, ergeben sich ähnliche oder noch wesentlich wildere Bilder bezüglich der Vermögensverteilung.

Wenn demnach 90 % der deutschen Bevölkerung trotz Wirtschaftswachstum ärmer und 10 % der Bevölkerung immer schneller ...

immer reicher werden, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen Systemfehler handelt. Darüber informieren zum Beispiel die Inwo, eine bereits 1983 gegründete Organisation oder Helmut Creutz seit Jahrzehnten. Es handelt sich auch weniger um eine besondere intellektuelle Herausforderung zu verstehen, dass die Guthabenszinsen, die die / der eine bekommt, andere über Schuldzinsen bezahlen müssen. Insofern organisiert der Zinseszinseffekt einen perfiden Umverteilungsmechanismus mit unglücklichem Ausgang.

Wenn es einerseits recht leicht ist, diesen Fehler im Geldsystem zu begreifen, andererseits sich alte Denkweisen hartnäckig in den Köpfen manifestiert haben, so muss es einen Grund geben, dass sich der Wandel noch nicht vollzogen hat. Ich habe mich viele Jahre mit diesem Punkt befasst und habe eine ganze Reihe an Erkenntnissen gewinnen können. Im ersten Schritt kostet es eine Menge Energie, um Allgemeingültiges in Frage zu stellen. Unser Denken ist wie ein ausgetretener Wanderweg, es ist einfach, die bekannte Route zu verwenden. Doch nun sind wir an einer Wegstelle angekommen, an der die Richtung neu bestimmt werden sollte, so dass das Notwendige und zugleich Wertvolle nur erreicht werden kann, wenn wir gemeinsam die Kraft aufwenden, die neuen, spannenden Pfade zu entdecken.

 

 

 

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