Handelsblatt, 01.03.14: "Tagesgeld wird zum Risikofaktor für Banken"

Post 03. März 2014 By In 2014
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Grundsätzlich ist der Begriff „Tagesgeld“ eher unglücklich, da er zur Verwirrung beiträgt. Denn das, was auf einem Tages-„Geld“-Konto liegt, ist kein Geld, sondern ein Guthaben oder eine Einlage. Ich habe den Anspruch darauf, mir Zentralbankgeld in Höhe dieses Guthabens von der betreffenden Bank auszahlen zu lassen. So schreibt das Handelsblatt: „Nach jüngsten Bundesbank-Zahlen erreichten die Sichteinlagen - also Gelder auf Giro- und Tagesgeldkonten - von Privatkunden in Deutschland im November 2013 den Rekordwert von 908 Milliarden Euro.“ Offensichtlich sind Anlagen mit kurzfristigen Laufzeiten wegen der niedrigen Zinsen in Mode.

Weiter heißt es im oben genannten Artikel: „Doch was heißt das für die Banken? Gelder, die Kunden theoretisch jederzeit abziehen können, lassen sich kaum für lukrative Bankgeschäfte wie länger laufende Kredite nutzen.“ Hier wird jetzt die sogenannte ...

Fristentransformation angesprochen. Wenn Sie Geld auf Ihrem Girokonto einzahlen, wird auf Ihrem Girokonto ein Guthaben ausgewiesen. Ihr (Zentralbank)-Geld hat nun die Bank. Wenn sie jedoch das ihr anvertraute Geld langfristig verleiht, obwohl die Einlage jederzeit wieder abgezogen werden kann, geht sie erhebliche Risiken ein.

Sieht man demnach von den irritierend verwendeten Begriffen ab, kommt zumindest zum Ausdruck, dass den Krediten entsprechende Einlagen gegenüberstehen. Würde der Autor nun den Blick auf die Summe aller Einlagen richten und nun deren exponentielles Wachstum dank Zins und Zinseszins feststellen, wäre er beim Fehler im Geldsystem angelangt. Der Schritt zur Lösung, das Geld also nicht destruktiv über einen Zins, sondern konstruktiv über eine Gebühr im Kreislauf zu halten, wäre dann nicht mehr weit. Eine kleine Änderung, die Unglaubliches bewirken wird, das Ergebnis heißt fließendes Geld.

 

 

 

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