„Afrika kann Handelsplatz der Zukunft werden“ (Handelsblatt, 04.08.14)

Post 05. August 2014 By In 2014
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Manchmal liegt die Wahrheit bereits in der Überschrift. Mit dem oben genannten Titel berichtet das Handelsblatt vom USA-Afrika-Gipfel, der gegenwärtig in den Vereinigten Staaten stattfindet. Man wünscht sich also Afrika als Handelsplatz, nur für welche Produkte? Verfolgt man die Strategien, geht es offensichtlich mehr darum, die eigenen Waren auf dem Kontinent abzusetzen, als zu helfen, funktionale Produktionsstrukturen in Afrika aufzubauen. Milchbauern erhalten in den industrialisierten Gebieten umfangreiche Finanzhilfen, im Ergebnis wird in Afrika Trockenmilch zu Schleuderpreisen verkauft. Der einheimische Milchbauer hat keine Chance, zu diesen Konditionen seine Produkte herzustellen und abzusetzen. Warum sind die Bedingungen für Ausfuhren aus Afrika derart unterschiedlich? Die unveredelten Rohstoffe können ohne große Hemmungen ausgeführt werden, bei veredelten Waren gibt es eine Vielzahl an erschwerenden Bedingungen für afrikanische Unternehmungen. Im Ergebnis führen viele afrikanische Länder mehr Waren ein, als sie exportieren. Dies führt zu einem Handelsbilanzdefizit. Der Ausgleich dieses Defizits erfolgt über ...

Kapitaleinfuhren, Fazit: Die Verschuldung dieser Regionen wächst, damit die Abhängigkeit von den Kapitalmärkten. Und schon sind wir wieder beim Thema Geld angekommen. Schuldenerlass, um die Abhängigkeit von Schuldzinszahlungen zu beenden und ein faires Regelwerk, damit wirtschaftliche, regionale Strukturen in Afrika eine Chance haben, wären eine wirkliche Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen dort. Von einem Gipfel nach neoklassischem Modell, der Afrika auf einen „Handelsplatz“ für Produkte globalisierter Konzerne der Industrienationen reduziert, erwarte ich nichts. Unglaublich wie viel Gutes fließendes Geld auch an dieser Stelle bewirken könnte!

 

 

 

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