Beckerich, 3. Welt-Tag, 12.06.15, Regio: Beki und Vortrag in Homburg

Post 28. Juni 2015 By In 2015
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Heute möchte ich noch einen kleinen Bericht zu oben genannten Veranstaltungen abgegeben. Mit einem Vortrag über das Fließende Geld wurde mir die Ehre zuteil, die Aktion „3. Welt-Tag“ in Beckerich zu eröffnen. Federführend war hier der Verein „De Kär“, der das erste luxemburgische Regio-„Geld“ namens Beki herausgibt.

Die Bekis erhält man im Tausch gegen Euros, Voraussetzung ist, dass ...

man hierfür dem Verein beigetreten ist. Der Beki arbeitet mit keiner regelmäßig anfallenden Gebühr als Umlaufsicherung. Jedoch haben die Gutscheine ein Verfallsdatum. Geschäftspartner können diese in Euros zurücktauschen, dabei fallen 5 % Kosten an. Vergleichbar zum Chiemgauer gehen davon 2 % an den Verein, um die Verwaltungsausgaben der Initiative zu stemmen, 3 % fließen an eine gemeinnützige Organisation. Der sympathische und sehr engagierte Projektkoordinator Max Hilbert erklärte mir, dass viele Mitglieder den Verein „De Kär“ selbst ausgewählt haben, um den Verein finanziell auf ein stabiles Fundament zu bringen.

Den Beki gibt es nun seit 2013, die Zahl der Mitglieder steigt stetig, über 80 Unternehmer und Organisationen machen bereits mit und nehmen den Beki als alternatives Tauschmittel an. Besonders interessant ist, dass man Bekis bei mehreren ortsansässigen Banken kaufen und auch zurückgeben kann. Dies wirkt sehr unterstützend auf die Akzeptanz dieses Regios.

In meinem eineinviertelstündigen Referat am Abend habe ich an verschiedenen Stellen Zusammenhänge zwischen Fehlentwicklungen in Entwicklungsländern und dem systemischen Fehler in unserem Geldsystem herausgearbeitet. Nachdem ich meine Ausführungen beendet hatte, wurden noch ca. zwei Stunden lang Fragen gestellt. Dies beweist, dass das Thema die Menschen bewegt. Alexander Hornung, Hauptorganisator der Aktion, konnte praktische Beispiele aus der Bankenwelt liefern, um die Argumentation zu untermauern.

Am nächsten Tag ging es nicht direkt nach Hause. Ich folgte noch einer Einladung des Gräfinthaler Kreis e.V. nach Homburg. Auch hier hatte ich die Möglichkeit, meine Positionen zum bestehenden Finanzsystem darzustellen und vor allem die alternative Umlaufsicherung, wie beim Fließenden Geld gedacht, zu diskutieren. Auch diese Runde war ausgesprochen erfrischend. Es ist für mich immer eine große Freude, auf Menschen zu treffen, die Dinge hinterfragen und auf der Suche nach Antworten sind, damit wir zu Wegen finden, die uns zu Besserem führen, als wir heute an vielen Orten der Welt sehen können.

Der Treffpunkt lag in der Nähe des Siebenpfeiffer-Museums. Siebenpfeiffer war einer der Hauptredner auf dem Hambacher Fest, welches 1832 stattfand. Bei Wikipedia ist zu lesen, dass das Hambacher Fest als „Höhepunkt bürgerlicher Opposition“ gilt. Insofern ist es auch aus dieser historischen Sicht betrachtet mehr als passend, dass sich in dieser Stadt ein Diskussionskreis zum Fließenden Geld gründen wird. Bereits heute freue ich mich auf eine freundschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit. Ich bedanke mich noch einmal bei allen Menschen, mit denen ich auf meiner Reise auf so herzliche Weise in Verbindung treten konnte.

Es ist herrlich zu erleben, wie viel Gutes in Bewegung ist.

Steffen Henke

Last modified on Sonntag, 28. Juni 2015 12:45
Steffen Henke

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