Berichterstattung. Wenn ein Gläubiger seinen Verpflichtungen wegen Überschuldung nicht mehr nachkommen kann, dann muss sich dies auf den Wert zum Beispiel der Anleihe niederschlagen. Das ist so selbstverständlich, wie das Einmaleins der Mathematik. Man kann diesen wertmäßigen Verfall von Anleihen für eine begrenzte Zeit „unsichtbar“ machen, indem sie von der EZB angekauft wird. Jetzt werden Guthaben gegen „frisches“ Zentralbankgeld getauscht, was zeitversetzt zu Inflation führt. Die inflationären Auswirkungen sieht man aktuell ganz deutlich zum Beispiel im Aktienmarkt. Ein Dax bei fast 8.000 Punkten ist bei der wirtschaftlichen Situation völlig absurd. Doch nimmt die EZB die Anleihen in die Bücher, wird wiederum an selber Stelle kritisch mitgeteilt, dass die „Notenpresse“ angeworfen wird. Also man sollte sich schon für einen Weg entscheiden, wenn man seine Leser seriös informieren will. Um es unmissverständlich auszudrücken. Weniger Schulden bedeutet auch weniger Guthaben, anders funktioniert es nicht. Das Zurückschrauben der extremen Ungleichgewichte geht nicht ohne Schmerz, entscheidend ist, dass es kontrolliert passiert und wir dann möglichst mit fließendem Geld starten, damit das System nicht in ein paar Jahren genau an dem gleichen Punkt steht, wie heute.
Ihr Steffen Henke