„Cash - Das Geldstück“

Post 15. April 2013 By In 2013
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Vor einigen Wochen wurde ich für einen Impulsvortrag von den Machern des Theaterstücks „Cash - Das Geldstück“ der Bürgerbühne des Staatstheaters Dresden eingeladen. Es war für mich eine große Freude, auf diese Weise wahrzunehmen, dass das Dilemma, in dem sich unser Geldsystem befindet, stärker in Kunst und Kultur thematisiert wird. Gestern fuhr ich nun in die sächsische Hauptstadt, um das Ergebnis erleben zu dürfen. Um es vorweg zu nehmen, es war unterhaltsam und ich habe mich berührt gefühlt. Durch das Erzählen vieler Einzelschicksale wurde dem Zuschauer die Realität der heutigen Welt nähergebracht. Vom ALG-Empfänger bis zum Millionär, der sein Geld mit Spekulation verdiente, es war alles dabei. Die Reaktionen des Publikums auf die präsentierte Kapitalismuskritik am Ende des Stücks

waren - gemessen am Beifall - positiv.

Es stellt sich allerdings die Frage, welche Aufgaben ein Theaterstück übernehmen kann. Und so war meine Hoffnung, dass der Fehler unseres Geldsystems, das exponentielle Wachstum von Guthaben und Schulden durch Zins und Zinseszins, in irgendeiner Form erwähnt wird. Nein, die Zinsthematik wurde nicht angefasst. Dafür verkörperte ein Schauspieler Marx, auch auf dem eigens für das Stück produzierten „Geld“ war der Kopf des historischen Ökonomen zu finden, direkt neben dem Schriftzug von Engels. Welches Fazit sollte daraus der Gast ziehen? Meine Bilanz ist: Das Stück ist absolut sehenswert. Ihre Ohren werden auch eine attraktive Gesangsstimme erreichen. Deshalb kann ich einen Besuch des Theaters empfehlen, auch, wenn die Hoffnung der Geldreformer, einen kleinen Hinweis auf fließendes Geld zu finden, nicht erfüllt wird.

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