Wie aus einer am 17.09.14 in Zürich veröffentlichten Studie der UBS in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsinformationsdienst Wealth-X hervorgeht, ist weltweit die Zahl der Milliardäre auf 2.325 mit einem Gesamtvermögen von 7,3 Billionen US-Dollar gestiegen. Leider wird bei den Veröffentlichungen zum Thema meist vergessen, dass damit auch die Armut an anderer Stelle weiter unerträglich angewachsen ist. Denn die Guthaben des eines sind die Schulden der anderen. Die Vermögen in diesen extremen Dimensionen bilden sich vor allem durch Umverteilung. Zinsbedingt triften die Ungleichgewichte exponentiell auseinander, ein Irrsinn, der nicht mehr geräuschlos beendet werden kann. Wann verstehen wir Menschen, dass ein Geldsystem, welches derart krankhafte Prozesse so massiv befeuert, keine wertvolle Grundlage für ein friedliches Miteinander liefern kann?
Steffen Henke
An der einen oder anderen Stelle taucht immer wieder der Begriff Vollgeld als Lösungsansatz für das bestehende Dilemma auf. Hierbei ist das Ziel, die Sichtguthaben (Einlagen auf Girokonten) zu 100 % mit Zentralbankgeld zu decken. Auf diese Weise soll die Macht der jeweiligen Notenbank (oder der jeweiligen Ausgabestelle des gesetzlich vereinbarten Zahlungsmittels) gestärkt werden. Nur steht die Frage, ob wir mit Vollgeld Krisen, wie sie gegenwärtig ablaufen, zukünftig vermeiden können und ob Wirkungen des aktuellen Geldsystems mit Vollgeld der Vergangenheit angehören werden.
Schauen wir uns ein einfaches Beispiel an. Tauchen wir kurz in die Welt der schönen Künste ein. Stellen Sie sich eine brillante Künstlerin vor, die mit engelsgleicher Stimme viele Herzen auf wunderbare Weise erreichen kann. Diese Koryphäe der Musik veranstaltet ein Konzert, viele Freunde dieser Melodien folgen der Einladung und kaufen an der Abendkasse ihre Eintrittskarte. Der Einfachheit halber bezahlen alle Besucher des Events mit Bargeld. Der zauberhaften Akteurin des Abends ...