Frieden

Post 13. August 2014 By In 2014
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Verfolge ich die Berichterstattung über die aktuellen Krisenherde Gaza, Ukraine und Irak, fühle ich mich dauerhaft wie im falschen Film. Ein Militär aus Israel verkündet, dass 32 Tunnel der Hamas im Grenzgebiet erfolgreich zerstört wurden. Darüber hinaus will er richtigstellen, dass es nicht 70 % zivile Opfer gab, wie aus dem palästinensischen Lager zu hören war, sondern maximal 50 % der Getöteten Zivilisten sind. Ist es nicht irrsinnig, hier über Prozentsätze zu diskutieren? Jedes getötete Kind, jede getötete Frau und jeder unbeteiligte Mann ist ein ziviles Opfer zu viel. Wie unermesslich stark muss der Schmerz in diesen Familien über das sinnlose Sterben sein. Im nächsten Atemzug höre ich unseren Außenminister sprechen, welche Waffensysteme in welche Krisenregionen zweckdienlich geliefert werden sollten. Stellt man sich vor, keine Seite würde mit Kriegsgerät versorgt, wie schnell wäre bei manchem Konflikt wegen des fehlenden destruktiven Materials ein Ende gesetzt. Deutsche Rüstungsexporte nach Russland im Wert von über 5 Millionen € wurden gestoppt, um bezüglich der aktuellen Lage in der Ukraine ein Zeichen zu setzen. Doch dann meldet sich Frankreich zu Wort, das Land will an der Lieferung zweier Kriegsschiffe nach Russland festhalten, man begründet dies ...

mit den sonst bedrohten Arbeitsplätzen in der Werftindustrie. Als ob es keine wertvolleren Lösungen für nützliche Arbeit gäbe, als das Herstellen von Produkten der Zerstörung.

Die globale Entwicklungshilfe betrug 2011 134 Milliarden US-Dollar. Das Stockholmer Institut für Friedensforschung beziffert die weltweiten Verteidigungsausgaben auf über 1.500 Milliarden US-Dollar. Auf Position eins die USA. Diese beiden Zahlen zeigen, dass hier die komplett falschen Prioritäten gesetzt werden. Auch über die Finanzmärkte will man auf die vermeintlich Schuldigen Druck ausüben. So wird Russlands Banken mit einer staatlichen Beteiligung von mehr als 50 % der Zugang zu Anleihehandelsbörsen verwehrt. Doch kann eine solche Strategie aufgehen? Allein Frankreich hat 54 Milliarden Dollar russischen Schuldnern geliehen und steht damit auf Platz eins der Liste der Gläubiger russischer Kreditnehmer. Bei Ausfall solcher Papiere, da Refinanzierungsmöglichkeiten fehlen, kommen Europas Banken sofort ins Schlingern.

So verwende ich meine Stimme für den Ruf nach Frieden und freue mich über die vielen Menschen, die sich so wunderbar engagiert für Frieden und mehr Gerechtigkeit einbringen. Das gibt mir Hoffnung. Abbau von Ungleichgewichten durch Schuldenstreichung, Geld für Projekte, die der regionalen Versorgung der Menschen mit gesunden Lebensmitteln aus eigener Kraft und dezentraler Energie dienen, anstatt für Waffen und Gentechnik von globalisierten Konzernen. Fließendes Geld, damit wir auch ohne Wirtschaftswachstumszwang all das friedlich tauschen können, was wir für ein erfülltes Leben in Frieden und im Gleichgewicht mit der Natur tatsächlich benötigen.

Ihr Steffen Henke

 

 

 

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