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Flüchtlinge

Post 31. Juli 2015 By In 2015

Oft habe ich in den letzten Wochen von Initiativen gelesen, die sich zur Aufgabe gesetzt haben, sich bei der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer einzubringen. Mit privaten finanziellen Mitteln und enormen Engagement werden Menschenleben gerettet. Ich kann diesen Personen nur Hochachtung entgegenbringen, die sich mit so viel persönlichem Einsatz dafür verwenden, Leid und Elend an irgendeinem Ort auf dieser Welt abzumildern.

Doch gleichzeitig kann ich leider den Gedanken nicht verdrängen, dass hier hässliche Symptome abgemildert werden. Um jedes Missverständnis auszuschließen, diese ehrvollen Leistungen dieser Hilfsgruppen sind wichtig, ja brillant und jede Handlung in eine solche Richtung ist nur zu unterstützen. In keinster Weise wöllte ich hier diese engelsgleichen Taten in Abrede stellen!

Doch wie kann uns gelingen, die irre Lage noch besser in den Griff zu bringen? Wie viele Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat weggehen müssen, werden über diese wertvollen Aktionen gerettet? Wie viele Millionen Menschen werden es nicht schaffen und sterben? Sollten wir nicht noch stärker diskutieren, warum ...

überhaupt die Flüchtlingsströme derart anwachsen? Was sind die Kernursachen, da so viele Menschen ihre Heimat verlassen müssen?

Als weltweit drittgrößter Waffenexporteur liefern wir, mit „wir“ meine ich die Bundesrepublik Deutschland, Kriegsgerät in viele krisengeplagte Gebiete. Erst kürzlich erhielten die Kurden deutsche Rüstungsgüter, die sie gegen den IS einsetzen sollten. Nun werden vom türkischen Militär Stellungen der Kurden im Nordirak bombardiert, da die türkische Regierung auf militante Weise einen kurdischen Staat verhindern will. Mit deutschen Waffen wird zurückgeschossen. Neue Flüchtlingsströme entstehen. In Deutschland existieren ca. 90.000 Arbeitsplätze in dieser destruktiven Industrie.

Mit den europäischen Fischfangschleppern fischen wir mit hochtechnisierter Methode die Küsten leer. Die kleinen Boote der Fischer an den Küsten der betroffenen Regionen (zum Beispiel vor Somalia) kehren mit ungenügendem Fang in ihre tränenbehangenen Häfen zurück. Hunger ist die Folge, weitere Flüchtlingsströme entstehen. Im Gegenzug dafür können wir in Deutschland Fischbüchsen für 99 Cent mit den edlen Filets kaufen. Der Film „Darwins Alptraum“ aus dem Jahr 2005 zeigt hier zum Beispiel anschaulich den veranstalteten Wahnsinn.

In der industrialisierten Welt fließt jährlich ein Betrag in dreistelliger Milliardenhöhe an US-Dollar in Form von Subventionen. Dadurch sind zum Beispiel von Afrika importierte Produkte preiswerter als die einheimische Ware. So überschwemmt billiges Milchpulver aus der EU die Märkte des afrikanischen Kontinents. Der afrikanische Milchbauer, der seine produzierte Milch zu Fuß im Kanister zum potentiellen Käufer schleppt, hat immer weniger eine Chance. Neue Flüchtlingsströme entstehen. In Deutschland freut man sich über einen Höchststand beim Handelsüberschuss von über 200 Mrd. € im Jahr 2014.

Eine andere private Initiative sammelt gerade Geld für Medikamente für Betroffene in Griechenland. So kann Griechen geholfen werden, die von der medizinischen Versorgung wegen der von der Troika auferlegten Bedingungen abgeschnitten sind. Zur gleichen Zeit werden Milliarden € eingesetzt, um Gläubiger bez. ihrer Forderungen zu bedienen. Das Vermögen der drei reichsten Menschen der Welt entspricht dem Bruttosozialprodukt der 51 ärmsten Länder der Welt. Die perfide zinsbedingte Umverteilung zu Gunsten einer kleinen Minderheit setzt sich täglich mit exponentiell wachsender Geschwindigkeit fort. Noch nie in der Geschichte waren die Ungleichgewichte so gewaltig, wie sie sich heute präsentieren. Man kann nur erahnen, was in Bewegung kommt, beginnen sich diese Potentiale unkontrolliert auszugleichen, jedoch mit ganz anderen Dynamiken, als wir es bereits jetzt weltweit erleben.

Liebe engagierte Freunde da draußen, ich möchte meine immense Anerkennung in voller Intention zum Ausdruck bringen. Lasst uns jedoch nicht das große Ganze aus den Augen verlieren. Der weltweite Zinsfluss von allen zu einer kleinen Minderheit beträgt mehrere Billionen $ im Jahr. Wir brauchen ein alternatives Finanzsystem, ein Geld, welches anders umlaufgesichert ist, als das gegenwärtige. Diese Basis für viele weitere wertvolle Veränderungen wird unermesslich viel Gutes hervorbringen. Gemeinsam gelingt uns der Wandel.

Steffen Henke

Last modified on Freitag, 31. Juli 2015 11:37

2 comments

  • Hallo Steffen, Du schreibst so großartige Beiträge, dass ich Dich fragen möchte, warum die Verlinkung mit anderen Medien noch nicht direkt gemacht werden kann. Ich werde jetzt die Adresse der Seite auf meiner FacebookSeite bewerben.

  •   Udo Terjung
    Comment Link Udo Terjung 10. August 2015

    Die Analyse von Steffen Henke stimmt. Die einzige kleine Chance, die uns bleibt, ist der Versuch, die Ursachen für die Flucht der Menschen aus ihren Heimatländern zu beseitigen.

    Wenn die Zahl der Flüchtlinge immer weiter steigt, wird in den Aufnahmeländern die Ablehnung der Flüchtlinge zunehmen, bis es in durchaus überschaubarer Zeit zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt.

    Es braucht also entschlossenes bürgerliches Engagement, die Regierungen zur Änderung der verfehlten Politik zu zwingen.

    In Deutschland wird das nicht gelingen, denn die Deutschen sind keine Demokraten, sondern nach wie vor obrigkeitshörige Untertanen, die widerstandslos alles akzeptieren, was ihre jeweiligen Führer tun.

    Udo Terjung, Rickenbach

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