der sogenannten Offenmarktgeschäfte. Ziel ist es, die Inflationsrate als eine Art der destruktiven Geldumlaufsicherung, in die Nähe von 2 % zu bringen. Trotz massiver Zentralbankgeldmengenausweitungen ist dies bisher nicht gelungen. Nun sollen die Geschäftsbanken die zusätzlichen Mittel nicht „verschwenden“, sondern damit in die Lage versetzt werden, Darlehen an z. B. private Haushalte und die Industrie zu vergeben. Über diese Kredite soll wirtschaftliche Aktivität angeregt und Wirtschaftswachstum erzeugt werden. Hier zeigt sich bereits ein wesentlicher Fehler. Zu glauben, man könne die aufgeblähten Ungleichgewichte noch mit Wirtschaftswachstum kompensieren, ist ein Irrtum.
Vor allem durch Zins und Zinseszins haben sich enorme Berge an Guthaben und Schulden gebildet. Die sich hieraus zwangsweise ergebenden wachsenden Schuldzinsforderungen können längst nicht mehr über Wirtschaftswachstum ausgeglichen werden. Insofern handelt es sich um Maßnahmen, die das System wieder noch ein paar Wochen am Leben erhalten, insofern man von „Leben“ bez. des aktuellen Zustands überhaupt noch reden will.
Mit dem Begriff „Verprassen“ wird der Eindruck vermittelt, man hätte nur den falschen Weg gewählt, man könne mit „Sparen“ die Situation viel besser lösen. Dies ist jedoch falsch. Ohne die wilden Eingriffe der Zentralbanken wäre das Finanzsystem längst ausgefallen, mit dem Vorgehen wird nichts gelöst, jedoch die finale Phase hinausgeschoben. Mit finaler Phase ist gemeint, dass zu viele Schulden existieren, den Schulden stehen eins zu eins die entsprechenden Guthaben gegenüber. Diese Volumina haben sich exponentiell vor allem wegen einer fehlerhaften Geldumlaufsicherung aufgebläht und müssen nun reduziert werden. Dies kann kontrolliert über z. B. einen Schuldenschnitt oder unkontrolliert über einen Ausfall der Papiere erfolgen. Wann lernen wir Menschen, dass nichts auf der Welt zeitlich unbegrenzt exponentiell wachsen kann? Bei der Verwendung von Fließendem Geld würden sich solche irren Berge an verzinslichen Ansprüchen erst gar nicht bilden.
Steffen Henke