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Wir brauchen ein alternatives Geldsystem, wenn wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern wollen. Umweltzerstörung, Demokratieverlust, extreme soziale Ungleichgewichte sind unter anderem schädliche Wirkungen des bestehenden Geldsystems. Eine bessere Alternative existiert, doch sie ist noch zu wenig bekannt: Fließendes Geld.

Veränderungen im Geldsystem sind wegen gegebener Machtstrukturen nur erzielbar, wenn breite Bevölkerungsschichten dem Wandel zustimmen und ihn unterstützen. Dazu muss der seit Jahrzehnten stattfindende Erkenntnisprozess deutlich an Fahrt gewinnen.

Steffen Henke unterstützt diesen Prozess mit seiner Aufklärungsarbeit seit vielen Jahren.

Geld greift mit hoher Intensität in so gut wie alle Bereiche unseres Lebens ein. Neuerungen beim Geld bringen deshalb hervorragende Potentiale für fast alle Gebiete, wie dem Schutz der Natur, der Verbesserung demokratischer Strukturen oder dem Frieden.

Ziel muss sein, dass der Mensch nicht dem Geld, sondern das Geld dem Menschen dient.



 

Im Auftrag der Milliardäre?

Post 13. April 2016 By
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Michael Opoczynski war gestern Abend bei Lanz eingeladen. Unter anderem arbeitete er als Redaktionsleiter und Moderator des Wirtschaftsmagazins WISO. Laut Wikipedia ist er gegenwärtig unter anderem als Medientrainer für die Firma Macondo PR unterwegs. Auf der Internetpräsenz dieses Unternehmens heißt es: „MACONDO bietet Analyse, Beratung, Strategie und Trainings für überzeugende Medienauftritte im Fernsehen, in der Presse, im Netz.“ Schauen wir, wie überzeugend Opoczynski folgende Frage von Lanz beantwortet hat:


Lanz: „Werden Sparer systematisch enteignet?“


Opoczynski: „Also man kann es auf’s ganze Land durchrechnen, das haben Ökonomen gemacht, die sich damit auskennen und die sagen: „Wir in Deutschland haben pro Kopf im vergangenen Jahr 2.000 Euro verloren, die wurden uns durch die Niedrigzinsen genommen.“ Wir haben aber auch, das ist ja ne Medaille, wir haben aber auch, sofern wir ein Haus, eine Wohnung finanzieren wollten, 1.000 Euro gut gemacht, weil die Hypothekenzinsen auch ganz weit unten sind.“


„2.000 Euro verloren“


Eine beliebte Methode besteht darin, ...

wild Zahlen in den Raum zu werfen, die das vermeintlich Wahre untermauern. Ich begann zu versuchen, diese 2.000 Euro Verlust nachzuvollziehen. In einem Artikel vom 29.09.15 auf n-tv unter der Überschrift „Deutschland erstarrt in Ungleichheit“ ist zu lesen: „Rund 44.770 Euro hat der Durchschnittsdeutsche nach Abzug der Schulden auf der hohen Kante.“ Also war nun gemeint, dass dem Durchschnittsdeutschen ca. 4,47 % Zinsen auf sein Durchschnittsvermögen fehlen, dies ergäbe dann ca. die „verlorenen 2.000 Euro“. Der Ansatz erschien mir zu exotisch, so suchte ich weiter.


Ich fand eine Veröffentlichung auf Finanzen.de („Niedrigzinsen: Jeder Deutsche hat bisher 1.400 Euro verloren“, 09.04.15), hier wird erklärt: „Allein 2015 werden die Deutschen pro Person rund 900 Euro durch die Niedrigzinsphase verlieren. Addiert man diese Summe mit den Zinsverlusten pro Bundesbürger zwischen 2010 und 2014 von circa 1.400 Euro, werden die niedrigen Zinsen auf Tagesgeldkonto und Co. binnen 5 Jahren zu Verlusten in Höhe von 2.300 Euro geführt haben. Das geht aus neuesten Berechnungen der DZ Bank hervor, berichtet die „Welt“. […] Die Experten haben sich bei ihrer Analyse nicht nur angeschaut, wie viel Geld den Deutschen durch „das Verschwinden der Zinsen“ beim Tagesgeldkonto entgangen ist, sondern auch durch die Verluste bei Lebensversicherungen und Anleihen.“ Gibt es nun einen Zusammenhang zwischen der von Opoczynski getroffenen Aussage und den Berechnungen der DZ Bank? Überprüfen wir weitere Verlautbarungen des Meinungsmachers.


„1.000 Euro gut gemacht“


Opoczynski behauptet weiter, dass man bei einer Finanzierung von Wohneigentum eine Zinsersparnis von 1.000 Euro durch die Niedrigzinsphase generiert. Auch an dieser Stelle wollen wir gemeinsam nachrechnen. Der Zins für ein Immobiliendarlehen mit einer 10-jährigen Zinsbindung liegt heute ca. 2 % p.a. unter dem Niveau von 2010. Ein großer Baufinanzierungsvermittler veröffentlicht in regelmäßigen Abständen einen Trendindikator, dieser wurde zum Beispiel im „versicherungstipp“ vom 10.11.15 für September 2015 veröffentlicht. Dem Bericht ist zu entnehmen, dass die durchschnittliche Darlehenshöhe 164.000 € im betreffenden Monat betrug. Zwei Prozent Ersparnis auf eine durchschnittliche Darlehenssumme von 164.000 Euro ergeben eine Zinsentlastung von 3.280 Euro pro Jahr. Der oben beschriebene Guthabenszinsverlust in Höhe von 2.300 €, nach Berechnungen der DZ Bank, bezieht sich jedoch auf einen Zeitraum von 5 Jahren. Insofern stellen die „gut gemachten“ Zinsen der Darlehensnehmer ein Vielfaches im Vergleich mit den errechneten Verlusten wegen niedriger Guthabenszinsen dar.


Doch der von Opoczynski gelieferte Fehler ist viel gewaltiger, als die bisherigen Betrachtungen zeigen. Bis jetzt wären nur Menschen Gewinner der Niedrigzinsen, die sich selbst verschuldet haben, da sie die eigenen vier Wände über Darlehen finanzierten. Opoczynski blendet vollständig aus, dass jeder Bürger über Steuern bezüglich der vom Staat zu zahlenden Schuldzinsen abgegriffen wird. Die Verschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden in Deutschland lag seit 2010 prinzipiell oberhalb der 2.000 Milliarden Euro. Läge das Zinsniveau bei den Schulden der öffentlichen Haushalte heute durchschnittlich 2 % höher, wären dies im Jahr 40 Milliarden Euro mehr Schuldzinsen, die die Bevölkerung letztendlich über Steuern aufbringen müsste. Der Spiegel schreibt am 11.08.14 („Bundesbank: Staat spart 120 Milliarden Euro durch Niedrigzinsen“): „Des einen Leid, des anderen Freud: Die niedrigen Zinsen haben laut Bundesbank die Kosten der Staatsverschuldung seit 2007 um rund 120 Milliarden Euro gedrückt …“.


Teilt man 120 Milliarden Euro durch 80 Millionen Einwohner, kommt man zu dem Fazit, dass auch in diesem Bereich jeder Bürger von Deutschland 1.500 € niedrigzinsbedingt entlastet wurde.


Die Verschuldung der Industrie ist in Deutschland weit höher als die Verschuldung der öffentlichen Hand. Die Schuldzinsen, die die Unternehmen an Gläubiger abzuführen haben, sind in den Preisen von Waren und Dienstleistungen versteckt. Am Ende müssen diese von den Konsumenten gestemmt werden. Berücksichtigt man seriöserweise auch diese Zinskostenersparnis für die breite Masse, erscheint der Sachverhalt in einem völlig anderen Bild als von Opoczynski dargestellt.


Bewertet man den Beifall des Studiopublikums nach den Ausführungen des Ex-WISO-Moderators als Zustimmung, ist es dem Medientrainer gelungen, diese Zuhörer ins Bockshorn zu jagen oder auf’s Glatteis zu führen. So hoffe ich, dass die Zahl derer steigt, welche vor dem Bildschirm sitzen und solche Sendungen verfolgen, die besser informiert sind, damit derartige zahlenmäßige Fehlleistungen wirkungsfrei bleiben.


Beim Fließenden Geld wird mit einem Mechanismus der mittelfristige Zins gegen 0 % geführt, mathematisch exakt gewinnt dadurch die absolute Mehrheit der Bevölkerung. Berücksichtigt man weitere Wirkungen des Fließenden Geldes, zum Beispiel den beförderten Umweltschutz wegen des wegfallenden zinsbedingten Wirtschaftswachstumszwangs, gibt es keine Alternative, solange wir Menschen Geld als effiziente Hilfe im Tausch von Waren und Dienstleistungen nutzen wollen.

Steffen Henke

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