263 Milliarden US-Dollar Schuldenzinsen – für wen?

Post 18. Mai 2018 By
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In den USA hat das überparteiliche Congressional Budget Office (CBO) kürzlich einen Bericht herausgegeben. Die Aufgabe dieser Behörde ist die Prüfung und Schätzung der erforderlichen und geplanten Ausgaben innerhalb eines US-Haushaltsjahrs.

Laut Bericht lagen die Schuldzinsausgaben des US-amerikanischen Staates im Jahre 2017 bei 263 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2018 sollen sie auf 316 Milliarden US-Dollar steigen. Für 2028 werden die Zinskosten auf 915 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Bundeshaushalt 2017 belief sich übrigens auf 325,4 Milliarden Euro.

Nun wird in solchen Berichterstattungen oft ...

über Schulden und Schuldzinszahlungen des Staates geschrieben. Unter den Tisch fällt meist, dass die vom Staat gezahlten Schuldzinsen an entsprechende Gläubiger fließen. Wegen der extrem ungleichen Vermögensverteilung erhält von diesen Zinsen die größere Mehrheit nichts, dagegen bekommen sehr wenige sehr Vermögende davon exorbitant viel. Ein kaum vorstellbarer Umverteilungsmechanismus.

Aufgebracht werden die Schuldzinsen von allen durch ihre Steuerzahlungen!

Ungeachtet dessen hält sich in breiten Schichten der Bevölkerung der Glaube, dass die aktuell niedrigen Zinsen für die Masse schlecht wären. In einschlägigen Artikeln des Medienmainstreams wird erklärt, da der Normalbürger auf seine überschaubaren Rücklagen kaum Zinsen bekäme, er damit „abgezockt“ würde. Hat man jedoch das Prinzip durchschaut, kommt man zu dem Ergebnis, dass solche Pressemitteilungen eher dem Systemerhalt im Sinne elitärer Kreise dienen, als dass sie die Realität mit den tatsächlich ablaufenden Zinsströmen widerspiegeln.

Bei Fließendem Geld, die Alternative zum aktuellen Geldsystem, wird der Zins ab mittelfristigen Laufzeiten auf null Prozent bei null Prozent Inflation gebracht. Davon profitieren mathematisch exakt alle Menschen, die nicht große sechsstellige Beträge verzinslich angelegt haben. Schade, dass es so lange dauert, bis sich diese Erkenntnis in breiten Bevölkerungsschichten als Allgemeinwissen abgelegt hat. Das wäre eine wesentliche Voraussetzung, damit wir beim Geld zu wertvollen neuen Wegen finden.

Steffen Henke

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