Wie lange ist Italien noch zahlungsfähig?

Post 12. Mai 2013 By In 2013
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Die europäische Zentralbank darf per Gesetz Staaten nicht direkt finanzieren. Es gibt viele Sympathisanten, die diesen Punkt ändern würden. Es steht allerdings immer die Frage, wie ein Staat bei leichtem Zugang zu zinsfreiem Geld diese Möglichkeit nicht missbraucht? Wie kann man den Umgang mit Geld demokratisch kontrollieren? Ein weites Feld, welches viel Diskussionsstoff liefert. Im Kern wünsche ich mir, dass die Zahlungsmittelmenge an stabilen Preisen festgemacht wird. Inflation als destruktive Umlaufsicherung (neben dem Zins) wird bei fließendem Geld nicht mehr benötigt. Der Umlauf der vorhandenen Zahlungsmittel wird bei fließendem Geld konstruktiv über eine Nutzungsgebühr (Umlaufimpuls) gesteuert. Im jetzigen System refinanzieren sich Staaten am sogenannten Sekundärmarkt. Geschäftsbanken hinterlegen Wertpapiere als Sicherheit bei der EZB. Dafür

erhalten sie im Gegenzug „frisches“ Zentralbankgeld. Damit kaufen sie bei den Ausgabestellen Staatsanleihen, so dass der Staat an Mittel kommt, um die Schuldzinsen zu bedienen. Die Gläubiger, also alle Besitzer dieser Staatsanleihen profitieren von diesem „finalen“ Spiel. So wird ein gewaltiger Umverteilungsmechanismus am Leben gehalten, bis das System kippt. Auf diese Weise wird aktuell auch die „Schein“-Solvenz von Italien aufrechterhalten. Die Industrieproduktion ist nach neuen Zahlen im März 2013 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,2 % zurückgegangen. Die fehlenden Staatseinnahmen werden durch fleißigen Kauf von italienischen Staatsanleihen durch die Banken kompensiert. In naher Zukunft droht hier Ärger. Ich wünsche mir, dass auch in Italien die Zahl der Freunde des fließenden Geldes exponentiell wächst.

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