Lust auf Neues Geld

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Sternstunden der Geschichte und die Notwendigkeit einer neuen Finanzordnung

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Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger

Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger

Es gibt Phasen in der Geschichte, die die Historiker als Zeitenwende bezeichnen. Die Regeln, nach denen das Gemeinwesen funktioniert, ändern sich. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Die Lebensumstände der Menschen werden umgekrempelt. Auslöser kann eine Erkenntnis sein, die plötzlich überall in der Luft liegt. Es kann auch eine Erfindung, Entdeckung oder ein anderes einschneidendes Ereignis sein. Irgendetwas hat die Zeitqualität verändert. Solche Zeitenwenden bieten den Menschen die Möglichkeit, den weiteren Verlauf der Geschichte so zu gestalten, wie sie es für richtig halten. Wir erleben gerade jetzt eine solche Phase und sollten die historische Chance ergreifen, die sie uns bietet.

Vor 500 Jahren ließ sich das in allen Religionen geltende Zinsverbot kaum noch durchsetzen. War der Zins ursprünglich als Strafe für verspätete Rückzahlung geliehenen Geldes gedacht, so wurde er nach und nach als laufende Gebühr legalisiert. Schulden wurden kriminalisiert und kriminalisierten das gesellschaftliche Leben. Wer sie nicht zahlen konnte, dem wurden sie in Schuld vor Gott verwandelt und er wurde – von menschlichen Vollstreckern des göttlichen Willens – am Galgen gehängt. Vor der französischen Revolution haben sich die Verhältnisse dann umgekehrt: Die Staatsbankrotte sind jedes Mal so gelöst worden, dass alle noch im Lande befindlichen Gläubiger geköpft worden sind.

„Cash. Das Geldstück“

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Auf Einladung der Initiatoren der Bürgerbühne des Staatstheaters Dresden hielt Steffen Henke am 15. Februar 2013 vor Laienschauspielern und professionellen Künstlern ein Impulsreferat mit dem Thema: "Aktuelles Geldsystem, Zinseszins und die mögliche Alternative durch fließendes Geld". Die Teilnehmer, welche ein Theaterstück namens „Cash. Das Geldstück“

„Es herrscht Klassenkrieg und meine Klasse gewinnt“

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sagt Warren Buffett, einer der reichsten Milliardäre der Welt In den USA verdienen die obersten 0,1 Prozent der Bevölkerung an eineinhalb Tagen so viel wie die untersten 90 Prozent im ganzen Jahr. In Deutschland geht der Anteil der Arbeitseinkommen am Sozialprodukt seit den 1980er Jahren zurück. Geldvermögen und Schulden sind 5 Mal so stark gestiegen wie die Wirtschaftsleistung. Der Volkswirtschaftsprofessor Christian Kreiß gibt in seinem neuen Buch „Profitwahn“ einen atemberaubenden Einblick in beängstigende Zusammenhänge. Mit dem von professionellen Vermögensverwaltern betreuten Kapital wurde in 30 Jahren eine Rendite von acht Prozent erwirtschaftet. Das bedeutet, dass sich dieses Kapital in 30 Jahren

Brakteatenzeit, ca. 1150 – 1450 (fließendes Geld im Mittelalter)

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Brakteatenzeit, ca. 1150 – 1450 (fließendes Geld im Mittelalter) Der Erzbischof Wichmann von Magdeburg, der nach Fritz Schwarz im 12. Jahrhundert („Der Christ und das Geld“, Synergie Verlag, Darmstadt, Überarbeitete Neuauflage 2007, Seite 20) eines der „...rührigsten und einflussreichsten Staatsmänner der damaligen Zeit...“ gewesen sein soll, ist wesentlich für das Einführen des Verrufens von Münzgeld verantwortlich. Das Prinzip ist einfach zu erklären.

Griechenland mit fließendem Geld sanieren und den Euro als fließendes Geld retten? – Teil 1

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– Einleitung –



Von Wolfgang Berger, www.lust-auf-neues-geld.de , 29.09.2011



Alle – auch die, die Santorini, Kreta oder Rhodos in traumhafter Erinnerung haben – reden über Griechenland. Auch wer nicht darüber redet sorgt sich: Wie machen wir es richtig?

Ich habe den Göttervater Zeus befragt: Pandora, die erste Frau nach der griechischen Mythologie, ist von berauschender Schönheit und holdseligem Liebreiz. Zeus hat ihr einen großen, irdenen Vorratskrug für Wein, Öl und Getreide gegeben. Diesen „píthos“ (πίθος, lateinisch: dōlium) hat Erasmus von Rotterdam in seiner Übersetzung ins Lateinische wohl versehentlich in eine „pyxís“ (πυξίς, lateinisch: vāsculum) – eine „Büchse“ verwandelt. Seitdem reden wir von der Büchse der Pandora – aber es war ein Krug.

Pandora soll den Menschen diesen Krug mit der Auflage schenken, ihn unter keinen Umständen zu öffnen. Aber wie das so ist mit unserer Neugier: Noch bevor Pandora zur verführenden Eva des Alten Testaments wird, öffnen die Menschen den Krug und alle Plagen kommen über die Welt.

In unseren Tagen lassen die Untertanen von Despoten ihr Kerkerdasein nicht mehr bieten und auch die Bürger von vermeintlich demokratischen Staaten rebellieren gegen Fremdbestimmung. Macht zerbröckelt allenthalben. Täuschungen und Lügen fliegen auf, Geheimnisse werden enttarnt. Immer mehr Menschen schauen hinter die Kulissen. Dieser Prozess, der sich weltweit anbahnt, wird sehr bald schon das in den Schatten stellen, was wir 1989 mit dem Fall der Mauer erlebt haben.

Ich möchte Ihnen meiner Sicht einige Zusammenhänge zu drei Fragen darlegen:

  1. Welche Plage aus Pandoras Krug hat unsere Finanz- und Wirtschaftsordnung verseucht?
  2. Was können wir tun, um die Plage dieser falschen Lehre wieder in Pandoras Krug zu versenken?
  3. Wie kann eine Ordnung ohne diese Plagen aussehen – eine Ordnung, die dem Leben dient?


Jede dieser Abhandlungen ist ein Kapitel einer zusammenhängenden Argumentationskette, die Sie alle auf dieser Website finden. Am Schluss gibt es dann noch ein Fazit.


Griechenland mit fließendem Geld sanieren
den Euro als fließendes Geld retten
– Teil 1: Welche Plage aus Pandoras Krug hat unsere Finanz- und Wirtschaftsordnung verseucht? –


Von Wolfgang Berger, www.lust-auf-neues-geld.de , 29.09.2011

 

Griechenland mit fließendem Geld sanieren den Euro als fließendes Geld retten – Teil 2

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Griechenland mit fließendem Geld sanieren
den Euro als fließendes Geld retten
– Teil 2: Was können wir tun, um die Plage, die das veruracht, wieder in Pandoras Krug zu versenken? –


Von Wolfgang Berger, www.lust-auf-neues-geld.de , 29.09.2011

 

Wenn eine Maschine nicht funktioniert, verbessern Ingenieure ihre Konstruktion. Wenn unsere Geld- und Finanzordnung Ergebnisse produziert, die uns nicht gefallen, läge es nahe, dass die Ökonomen sie neu konstruieren.

Nun hat Max Planck aber schon darauf hingewiesen, dass eine neue wissenschaftliche Erkenntnis sich nicht durchsetzt, weil die Vertreter der veralteten Lehrmeinung überzeugt werden, sondern erst nachdem sie ausgestorben sind. Vielleicht lesen ja auch Nichtökonomen diesen Text und denen möchte ich ein Geheimnis verraten, das kein prominenter Vertreter meines Faches kennt:

Der Nobelpreisträger George Joseph Stigler, der Ökonom

Griechenland mit fließendem Geld sanieren den Euro als fließendes Geld retten – Teil 3

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Griechenland mit fließendem Geld sanieren
den Euro als fließendes Geld retten
– Teil 3: Wie sieht eine Ordnung ohne diese Plagen aus, eine Ordnung, die dem Leben dient? –


Von Wolfgang Berger, www.lust-auf-neues-geld.de , 29.09.2011

 

In der kaufmännischen Buchhaltung kennen wir das Instrument der Abschreibung. Nach etwa 15 Jahren müssen wir die meisten unserer Anlagen, unseres materiellen Besitzes erneuern, weil die Vergänglichkeit einen Teil davon aufgezehrt hat: er ist veraltet, verrostet, reparaturanfällig, renovierungsbedürftig, technisch überholt, unmodern. Die Abschreibung verteilt den Werteverzehr über die Zeit, wird in die Preise einkalkuliert und bereitet so die Finanzierung von Ersatzinvestitionen vor.


Der Eigner von Finanzmitteln behält dieses „meiste“ unseres materiellen Besitzes in ungeschmälerter Höhe und bekommt zusätzlich noch einen Kapitalertrag – Dividende auf Eigenkapital, Zinsen auf Fremdkapital. Damit entfernt er sich in doppelter Geschwindigkeit von den Unternehmern und Arbeitnehmern, die diese Werte mit ihrer Arbeit erschaffen.

Im heutigen System ist der Zins absolut notwendig. Wenn er niedrig ist, brauchen wir

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